Kaufen über Voice - Google Assistant Transaktionen jetzt in der Schweiz verfügbar!

Voice- und Chatbot Technologie

Letztes Update am 24. Februar 2021

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Seit Mitte Januar 2021 können Google Actions in der Schweiz auch Transaktionen ausführen. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick darüber was Transaktionen bedeuten und wie diese funktionieren.

Was sind Google Action Transaktionen?

Jede Google Action wird vor der Veröffentlichung von Google getestet um sicherzustellen, dass ihre Richtlinien eingehalten werden. Bei diesem Review wird zum Beispiel getestet, dass das Mikrofon nicht zuhört wenn der Benutzer es nicht erwartet, dass keine unangemessenen Inhalte ausgespielt werden oder dass die Voice-App keine Kreditkartennummern sammelt.

Eine dieser Richtlinien besagt, dass Transaktionen die Transaction API verwenden müssen. Bei Google beinhalten Transaktionen nicht nur Käufe oder Geldtransfers sondern fast jegliche Abmachung zwischen Benutzer und der Action (bzw. dem Unternehmen hinter der Action). So definiert Google auch Terminvereinbarungen, Rückrufangebote und Reservationen als Transaktionen.

Warum sind Transaktionen wichtig?

Um Voicebots als ernstzunehmenden Kundenkanal zu platzieren, sind die Möglichkeiten, Produkte erwerben und Dienstleistungen buchen zu können Voraussetzungen. Da Google bei Transaktionen die Transactions API vorschreibt, muss eine Action, welche es zum Beispiel ermöglicht Termine beim Coiffeur zu vereinbaren, die Transactions API implementieren. Andernfalls widerspricht die Action den Google Policies und Google wird die Action nicht freigeben.

Bis Mitte Januar 2021 war die Transaction API in der Schweiz von Google aus nicht verfügbar. Dies hat verhindert, dass Schweizer Unternehmen ihre Dienstleistungen und Produkte über den Google Assistant anbieten konnten. Das heisst keine Google Action konnte in der Schweiz Käufe anbieten oder Terminreservationen machen. Das hat sich jetzt glücklicherweise geändert.

Wie läuft eine Google Action Transaktion ab?

Wir nehmen an, dass der Benutzer die Action bereits benutzt und seinen Account verlinkt hat. Er ruft nun die Action auf (“mit Actionname sprechen”) und navigiert durch die Konversation bis er sein gewünschtes Produkt ausgewählt hat. Dann sagt er zum Beispiel “Ich möchte das kaufen” und die Action initiiert den Transaktionsprozess über die Transaction API.

Die Übersicht welche aus der TransactionDecision vom Assistant generiert wird
  1. Die Verifikation der Voraussetzungen mit dem "TransactionRequirementsCheck" stellt sicher, dass der Benutzer verifiziert ist und sich in einem Land befindet in welchem die Transactions API zugelassen ist (also neu z.B. auch in der Schweiz). Dies geschieht für den Benutzer transparent. Falls er die Voraussetzungen erfüllt, folgt der nächste Schritt. Falls nicht, wird dem Benutzer einen Hinweis von Google abgespielt, der rechtfertigt warum er keine Transaktion durchführen kann.

  2. Nun erstellt die Action eine “TransactionDecision”, welche die Bestelldaten und allfällige Zahlungsmittel strukturiert abbildet. Der Google Assistent stellt die Bestellübersicht dar. Der Benutzer bekommt die Auswahl die Transaktion zu bestätigen oder Änderungen an der Bestellung vorzunehmen. Im Fall einer Änderung kann die Action nachfragen, was der Benutzer ändern möchte. Beim Bestätigen muss der Benutzer sich authentifizieren um eine Zahlung freizugeben.

  3. Akzeptiert der Benutzer die Transaktion, aktualisiert die Action den Bestellungsprozess über ein “OrderUpdate”. Das OrderUpdate besteht aus der Bestellung und dem Zustand der Bestellung. Nach dem OrderUpdate taucht die Bestellung im Google Konto des Benutzers unter Käufe verwalten auf. Ausserdem wird die Bestellung im Assistant als Karte dargestellt. Der Benutzer kann jetzt direkt mit der App kommunizieren ohne Transaction API und die Transaktion ist aus Sicht des Google Assistants abgeschlossen.

Nach dem Abschluss der Transaktion kann der Status der Bestellung oder Reservation weiterhin aktualisiert werden. Dies ist bei Bestellungen die ausgeliefert werden interessant, da so der Versandstatus im Google Konto des Benutzers abgebildet werden kann. Übrigens kann im Transaktionsprozess auch optional die Lieferadresse abgefragt werden.

Unterschiede zwischen Transaktionsarten

Obwohl der Grundablauf der Transaktion immer gleich ist, gibt es verschiedene Arten von Transaktionen. Google fällt zunächst die grundlegende Entscheidung, ob es sich um eine “physische” oder “digitale” Transaktion handelt. "Digital" bedeutet in diesem Kontext, dass es sich um eine Transaktion im Google Play Store handelt (z.B. ein In-App Kauf). Ein Ticketkauf oder eine Online-Reservation werden als physische Transaktion behandelt.

Im deutschsprachigen Raum sind bis jetzt nur physische Transaktionen möglich. Bei physischen Transaktionen gibt es eine Unterscheidung zwischen den Bereichen (“Verticals”) für Käufe und Reservationen. Die Daten welche bei einer Bestellung angegeben werden unterscheiden sich. Eine Reservation braucht eine Zeitangabe während bei Käufen eine Mengenangabe pro Artikel sinnvoll ist.

Ein letzter wichtiger Punkt: Bei physischen Transaktionen wird die Bezahlung immer durch die Action und nicht durch Google ausgeführt. Die Zahlungsdaten werden dabei nicht an Google weitergeleitet. Google erhält lediglich eine Repräsentation dieser, um den Käufer über seine genutzten Zahlungsmittel zu informieren. Dadurch hat der Anbieter die Kontrolle daüber, welche Zahlungsmittel verwendet werden können und kann bei allfälligen Rückerstattungen selbstständig handeln.

Fazit

Endlich können physische Transaktionen mit dem Google Assistant auch in der Schweiz getätigt werden. Dies eröffnet Schweizer Unternehmen Möglichkeiten, ihre Angebote auch direkt über den Google Assistenten zu vermarkten und Reservationen entgegenzunehmen. Der Transaktionsprozess hat nur wenige Schritte und der Bezahlprozess bleibt in der Kontrolle der Unternehmen. Mit diesen neuen Möglichkeiten etabliert sich der Google Assistent als erster valabler Voice-Vertriebskanal.

Wir bei Paixon beraten dich gerne zu den Möglichkeiten, die eine Google Action deinem Unternehmen bietet. Schau dir unser Angebot an und kontaktiere uns. Behalte unseren Blog im Auge. Wir werden in Kürze weitere Artikel veröffentlichen, welche dich in die Geheimnisse der Google-Action Entwicklung einweihen.

Die drei Schritte einer Google Action Transaktion

  1. Verifizierung, dass der Benutzer die Voraussetzungen für Transaktionen erfüllt.

  2. Übersichtliche Darstellung der Bestellung inklusive aller nötigen Details und Kosten und die Option, die Transaktion zu tätigen.

  3. Durchführung der Bestellung und Bestätigung, die dem Nutzer seinen erfolgreichen Bestellprozess aufzeigt.


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David Klaper


David ist Sprachtechnologie-Experte und ein erfahrener Softwareentwickler. Dank seiner hervorragenden Ausbildung kann er mächtige Technologie von purem Hype unterscheiden und findet für jeden Kunden die passende Lösung.


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